Am frühen Morgen des 5. Septembers trafen sich am Frankfurter Hauptbahnhof 15 junge Leute mit Ziel goldene Stadt. In Prag angekommen, das Geld gewechselt und die erste Verpflegung im Supermarkt besorgt wurde, sind wir zusammen essen gegangen. Es gab tschechische Spezialitäten und viele gute Gespräche. Wir lernten uns besser kennen und besprachen den Ablauf der nächsten Tage.

Nahm uns Prag am ersten Tag noch mit Regenwetter in Empfang, so bescherte uns Petrus die restliche Woche bestes Spätsommerwetter bei angenehmen 27 Grad.

Am nächsten Dienstagmorgen führte uns eine waschechte Pragerin durch die Innenstadt. Anlaufpunkte waren die Kirche von St. Maria Schnee, das Glockenspiel der Prager Rathausuhr und der Wenzelsplatz. Auf dem Wenzelsplatz fand beispielsweise die samtene Revolution ihren Höhepunkt und dort wacht in Form einer Statue der heilige Wenzel von Böhmen über den Frieden Prags, um bei Gefahr seine Bewohner zu schützen. Die Führung endete auf der berühmten Karlsbrücke, wo wir uns an der Statue von St. Johannes von Nepomuk alle eine Portion Glück mitnahmen. Die wichtigen Plätze waren alle fußläufig erreichbar, und wir kannten durch die Führung auch ein paar Seitengassen und Passagen, die normale Touristen nicht so leicht finden würden.

Ein absolutes Highlight war der Besuch der Deutschen Botschaft. Nach der Begrüßung und einem kurzen Ausschnitt aus einem Film über die Zeit um den September 1989, diskutierten wir zusammen mit der dortigen Wirtschaftsdezernentin über die derzeitige Situation, speziell auch die der Flüchtlinge die nach Europa kommen. Weitere Diskussionsthemen waren der Standpunkt der tschechischen Regierung zur derzeitigen Flüchtlingsproblematik, die Währungssituation in Tschechien, die Geschichte Tschechiens und die Identifikation der Tschechen mit Ihrem Land und seiner Geschichte.

Nach diesem sehr informativen und lehrreichen Austausch durften wir den berühmten Balkon betreten, auf dem einst Bundesaußenminister H.-D. Genscher 1989 seine Worte an tausende Flüchtlinge aus der DDR richtete. Im Anschluss ging es durch das jüdische Viertel, welches in der goldenen Synagoge ihren Abschluss fand.

Nachdem uns Prag abends ein schillerndes Feuerwerk auf der hoteleigenen Dachterrasse im Zentrum der Stadt präsentierte, ging es am letzten Tag unseres Bildungsurlaubes nach Theresienstadt, wo wir das KZ sowie das jüdische Ghetto besichtigten.

Die gemeinsamen Abende rundeten unseren Aufenthalte in Prag ab und wir genossen das tolle Wetter bei deftigem Essen und Trank in den zahlreichen Restaurants entlang der Moldau. Ein Muss war der Besuch in der Hemmingway Bar.