Am  15. Oktober 2020 fand der Landesjugendausschuss der dbbj hessen – dieses Mal in den Räumen der Deutschen Bundesbank / Geldmuseum – statt. Es war die erste Präsenzsitzung der Jugend nach dem Pandemieausbruch in diesem Jahr. Dementsprechend war die Vorfreude groß, die Landesjugendleiter*innen der Fachgewerkschaften wiederzusehen.
 
Unter Einhaltung des gebotenen Abstands untereinander gab es Einiges zu berichten. Die seit Mai neu zusammengesetzte Landesjugendleitung der dbbj hessen  stellte ihre Arbeit der letzten Monate vor. Im Hinblick auf die vorherrschenden Corona-Kontaktbeschränkungen konnten zahlreiche Aktionen nicht wie geplant stattfinden. Davon ließ sich die hessische Landesjugendleitung aber nicht abschrecken und entwickelte verschiedene Onlineangebote, um die Mitglieder über die heimischen Endgeräte zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt für die zukünftige Arbeit liegt auf den Wahlen für die Jugend- und Auszubildendenvertretung, wofür ein eigenes Konzept entwickelt worden ist, welches zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Fachjugendverbände enthält. Auch der Auftritt auf Social Media wurde ausführlich behandelt. Diesbezüglich ist beabsichtigt, einen Arbeitskreis hierzu zu gründen. Interessierte an der Mitarbeit sind herzlich willkommen. Zudem wurde der aktuelle Planungsstand für den Landesjugendtag im Mai 2021 vorgestellt.
 
Auch die Landesjugendleiter*innen der Fachgewerkschaften kamen zu Wort und berichteten über ihre Arbeit und Aktivitäten in den vergangenen Monaten. Selbstredend gestaltete sich auch hier die Arbeit schwierig, da die Gewerkschaftsarbeit von dem persönlichen Kontakt und Miteinander lebt.
 
Als Gäste konnten wir den stellvertretenden Bundesjugendleiter der dbb jugend, Philipp Mierzwa, sowie den Vorsitzenden des dbb Hessen Heini Schmitt begrüßen. Philipp Mierzwa bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Engagement und ihr Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation. “Es ist nicht selbstverständlich sich zu engagieren und nebenher noch den Laden am Laufen zu halten,” so Mierzwa. In seinem Grußwort thematisierte er ausgiebig die aktuellen schwierigen Tarifverhandlungen der Gewerkschaften mit Bund und kommunalen Arbeitgebern. Gerade in der Krise habe sich gezeigt, dass der öffentliche Dienst systemrelevant ist. Somit freue sich die dbb jugend Bund darüber, dass zahlreiche Protestaktionen trotz Corona vor Ort stattfänden.
 
Der Vorsitzende des dbb Hessen Heini Schmitt schlug in seinem Grußwort in die gleiche Kerbe. Es sei beschämend, wie sich die Arbeitgeberseite verhalte. “Die Kollegen und Kolleginnen haben gezeigt, dass sie auch in schwierigen Situationen zu ihrem Arbeitgeber und Dienstherrn stehen. Beschäftige in Krankenhäusern, Gesundheitsämtern oder die, die die Corona-Soforthilfen ausgezahlt haben – die Mehrarbeit die hier geleistet wurde ist keine Selbstverständlichkeit und sollte mit einem fairen Tarifabschluss vergütet werden, denn mit Applaus kann man weder die Miete zahlen noch Essen kaufen.” Des Weiteren ging Schmitt auf den weiter schwindenden Respekt gegenüber Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein und wies auf die diesbezügliche Umfrage des dbb Hessen hin  – die Ergebnisse seien erschreckend. Beleidigungen und tätliche Angriffe sind kein Kavaliersdelikt und gehören strafrechtlich verfolgt. Aber auch hier zeige sich, dass die Dienstherren sich nur mäßig dafür einsetzen, ihre Beschäftigten vor Angriffen zu schützen.
 
Abschließend referierte ein Beschäftigter der Deutschen Bundesbank über die Aufgaben und Ziele der Deutschen Bundesbank und machte die teils abstrakten Einzelheiten für die Anwesenden praktisch verständlich. Zusammenfassend war es eine gute Veranstaltung, die sich auch vom Abstand nicht hat trüben lassen. Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen, bis dahin: Bleibt gesund!