Für die 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen steigen rückwirkend zum 1. März die Monatsgehälter um 3 Prozent, mindestens aber um 90 Euro. Von diesem Mindestbetrag profitieren besonders die unteren Lohngruppen wie Müllentsorger, Krankenpfleger oder Erzieher. Im kommenden Jahr gibt es nochmals 2,4 Prozent mehr.

Die Tarifeinigung der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen erfolgte bereits am 1. April 2014 in Potsdam. Die dbb jugend hessen wertet den Abschluss als wichtigen Erfolg. Zuvor hatten beeindruckende Warnstreiks und Demonstrationen den Unmut der Beschäftigten deutlich gemacht und so den nötigen Einigungsdruck aufgebaut.

Die Linearerhöhungen bringen reale Einkommenszuwächse für alle Beschäftigten. Darüber hinaus führt der tabellenwirksame Mindestbetrag von 90 Euro zu einer überdurchschnittlichen Gehaltserhöhung von bis zu 7,6 Prozent bei den unteren Einkommensgruppen.

„Dieses deutliche Lohnplus war in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes mehr als überfällig und kommt den Richtigen zugute. Menschen, die unser Gemeinwohl fördern, die unsere Kinder erziehen und die uns pflegen haben nicht nur unseren Respekt verdient, sondern auch eine faire Bezahlung“, so Martin Walter, der Vorsitzende der dbb jugend hessen.

Gleichzeitig begrüßte Walter die Ankündigung des Bundesinnenministers, das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf die Beamten des Bundes übertragen zu wollen. „Dies ist angemessen, gerecht und notwendig.“

Wesentliche Einigungspunkte:

  • Beschäftigte erhalten rückwirkend vom 1. März an 3 Prozent mehr Geld – mindestens aber 90 Euro pro Monat. Ab 1. März 2015 gibt es weitere 2,4 Prozent plus für alle.
  • Auszubildende und Praktikanten erhalten rückwirkend ab 1. März 40 Euro mehr, ab 1. März 2015 kommen weitere 20 Euro hinzu.
  • Der Urlaub beträgt bereits in diesem Jahr für alle 30 Tage, für Auszubildende 28 Tage.
  • Die Entwicklung befristeter Beschäftigungsverhältnisse wollen Bund und Gewerkschaften bis September 2015 wissenschaftlich aufarbeiten und bewerten lassen.