Der öffentliche Dienst hat immer wieder mit zahlreichen negativen Klischees zu kämpfen. Wer kennt nicht die Aussagen wie “Beamte sind stur, unflexibel und halten sich strikt an die Gesetze”. Ob das aber heute immer noch der Fall ist, hat der dbb genauer untersucht und eine Forsa Umfrage zu den Einschätzungen, Erfahrungen und Erwartungen im öffentlichen Dienst durchgeführt.

Befragt wurden mehr als 2.000 Personen ab einem Alter von 14 Jahren, sodass ein Bild aus allen Alters- und Bildungsschichten widergespiegelt werden konnte. Die Mehrheit der Befragten stufte im „Beamtenprofil“ die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes als pflicht- und verantwortungsbewusst, als zuverlässig, kompetent, rechtsschaffend und hilfsbereit ein. Nur die Hälfte der Befragten hält Beamte für unbestechlich, jeder Dritte für flexibel. Vergleicht man die aktuellen Werte mit dem Beamtenprofil von 2007, so zeigt sich, dass die Beamten aktuell deutlich häufiger als kompetent und hilfsbereit angesehen werden. Von den eher negativen Eigenschaften bezeichnen rund ein Drittel der Befragten die Beamten als mürrisch.

Viel positiver ist die Aussage zu deuten, dass die meisten öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Krankenhäuser, Polizei, Gerichte und Kindergärten, von der Bevölkerung als sehr wichtig eingestuft werden. Feuerwehrleute, Ärzte sowie Kranken- und Altenpfleger wurden im Rahmen der Befragung als Berufsgruppe mit dem höchsten Ansehen im öffentlichen Dienst bezeichnet. Im Vergleich zu den Umfragen in den Vorjahren ist auch das Ansehen der Lokführer, der Soldaten und der Briefträger gestiegen.

Trotz dieses positiven Ansehens, hat die Umfrage auch ein großes Defizit des öffentlichen Dienstes aufgedeckt. Rund ein Drittel der Befragten konnte keine Angaben dazu machen, für welche Aufgaben der öffentliche Dienst auf Länderebene überhaupt tätig ist. An dieser Stelle ist es, als Gewerkschaft, unsere Aufgabe den Bürgerinnen und Bürgern den öffentlichen Dienst näher zu bringen und ihnen unsere Tätigkeiten zu erläutern. Insbesondere als Jugendorganisation müssen wir uns in den verschiedenen Fachgewerkschaften für „die nächste Generation“ einsetzen.

Zusammenfassend lässt sich erkennen, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger den öffentlichen Dienst für wichtig erachtet und seine Aufgaben und Tätigkeiten wertschätzen. Auch wenn an der einen oder anderen Stelle eine Genehmigung an einer Gesetzesvorgabe scheitert, so konnte das Klischee des sturen Beamten in den vergangenen Jahren immer weiter abgelegt werden.

Die ausführliche Forsa Umfrage des dbb findet Ihr in unserem Download-Bereich.