Im Rahmen des Bezirksjugendtag der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, welcher vom 21. bis 23. März im nordhessischen Niederkaufungen stattfand, erlebten Bezirksjugendleitung, Delegierte und Gäste spannende Diskussionen und Gespräche.

Die für den ersten Abend geplante Podiumsdiskussion mit verschiedenen Arbeitgebern über den Wert und die Zukunft der Ausbildung im DB-Konzern musste leider entfallen, da sich diese entschuldigen ließen oder gar nicht erst auf die Einladung reagierten. Rasmus Runde hierzu: “Die Fragen, welche die Tagungsteilnehmer jedoch an diese gehabt hätten, haben wir nicht unter den Teppich gekehrt, sondern werden diese in Kürze erneut stellen. Über Art und Weise können die geladenen Betriebe in naher Zukunft selbst entscheiden – ob im vertraulichen Gespräch oder im großen Plenum.”

Ein Hauptthema waren auch die Wahlen zu den Jugend- und Auszubildenden-Vertretungen in diesem Herbst. “In der Vergangenheit konnten wir wichtige Zeichen setzen. Unter Anderem konnten wir bei DB Regio Rhein-Main erreichen, dass die Auszubildenden durch den ausbildenden Betrieb übernommen wurden und nicht zu DB Zeitarbeit wechseln mussten.”

Wichtig ist und bleibt die enge Verzahnung mit dem Dachverband dbb jugend hessen, dessen stellvertretende Landesjugendleiterin Julika Eidam vor dem Bezirksjugendtag sprach: “Die GDL-Bezirksjugend Frankfurt ist für uns eine sehr wichtige Stütze, deren Input für unsere Organisation extrem wichtig ist. Auf politischer Ebene ist es eines unserer Hauptanliegen dafür zu sorgen, dass sich in Hessen die Bedingungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schienenverkehr und des öffentlichen Dienstes insgesamt weiter verbessern. Die GDL hat den Weg vorgegeben, wie man die Angst um den Arbeitsplatz und die Zukunft von Familie und Beruf wirksam bekämpfen kann. Hierfür hat sie in der Vergangenheit hervorragende Tarifverträge geschaffen, welche auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandel und dem absehbaren Fachkräftemangel der Schlüssel zu einem weiterhin innovativen und mobilen Bundesland sein können, ehe dieses am Verkehrsinfarkt auf der Straße zu ersticken droht.”

Bei den Neuwahlen der Bezirksjugendleitung wurde Rasmus Runde (Ortsgruppe Darmstadt) als Bezirksjugendleiter bestätigt, ihm zur Seite steht künftig als Stellvertreterin Marina Wagner (OG Kassel). Neu geschaffen wurde der Posten des Beisitzers Bundesjugendausschuss, für welchen Sebastian Riemland (OG Frankfurt) gewonnen werden konnte. Das Trio wird durch den Schriftführer Patrick Rehn (OG Bebra) und weitere Beisitzer komplettiert.

Durch den Bezirksjugendtag wurden zudem zahlreiche Anträge beschlossen, die sich unter Anderem mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Lokomotivführer und Zugbegleiter, finanziellen Ausgleichen bei Ungleichbehandlung innerhalb einer Berufsgruppe und der nachhaltigen Förderung von ehrenamtlichen Tätigkeiten beschäftigen.

Den Abschluss des Bezirksjugendtag bildete eine Besichtigung beim Lokomotivhersteller Bombardier in Kassel, wo in den vergangenen 15 Jahren annährend 2000 Lokomotiven einer in Europa nahezu allgegenwärtigen Typen-Familie entstanden, welche täglich Millionen von Menschen und Tonnen an Gütern sicher und zuverlässig von A nach B befördern.

Abschließend richtete Rasmus Runde sein Wort in Richtung Arbeitgeber: “Das wir in Verhandlungen konsensfähig und zielgerichtet agieren können haben wir in letzter Zeit ebenso unter Beweis gestellt wie unser Durchhaltevermögen im zwölf Monate dauernden Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn in 2014 und 2015. Viele Unternehmen haben mittlerweile auch den Wert ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkannt und schließen ohne einen einzigen Streik mittlerweile Tarifverträge mit uns ab, die meist identisch mit denen des Marktführers sind oder sogar noch darüber hinaus gehen. Dort wo es notwendig ist werden wir auch künftig den Finger in die Wunde legen um die Interessen unserer Mitglieder, der Auszubildenden und der jungen Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Zugpersonal zu wahren.”